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27 Nov 2020 Impfzentrum Düsseldorf

Das Impfzentrum in der Merkur Spiel-Arena in Düsseldorf-Stockum beendet nach rund 380.000 Impfungen gegen das Coronavirus an 164 Öffnungstagen den Betrieb. Die dezentralen Impfstellen der Stadt am Hauptbahnhof und am U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee sowie das Impfmobil blieben jedoch vorerst weiter im Einsatz.

Standortwahl und Kapazität
Zunächst sah das Land für das Düsseldorfer Impfzentrum 2.400 Impfung pro Tag vor. In der höchsten Auslastungsphase erhielten rund 4.500 Menschen pro Öffnungstag ihre Schutzimpfung gegen das Coronavirus in der Merkur Spiel-Arena, die zu einem modernen und kundenorientierten Impfzentrum umgebaut wurde und für rund acht Monate an fünf Tagen in der Woche in der Zeit von morgens 8 Uhr bis abends 20 Uhr nicht nur für die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer eine wichtige Anlaufstelle im Kampf gegen das Virus darstellte.

Die erste Impfung
Startschuss und erster Impftag in der Merkur Spiel-Arena war der 8. Februar 2021. Bereits knapp eineinhalb Monate vorher konnte ein mobiles Team die erste Coronaschutzimpfung im Wohnstift Haus Lörick an die Bewohnerin Ursula Spehr verabreichen. Der 27. Dezember stellte so den Beginn für bis zu 15 mobile Teams dar, die Bewohnerinnen und Bewohner aus Seniorenheimen, in Einrichtungen der Wiedereingliederungshilfe sowie Behinderteneinrichtungen vor Ort aufsuchten und so unkompliziert die oftmals mobilitätseingeschränkten Menschen erreichten. Neben Ursula Spehr erhielten weitere 179 Menschen an diesem historischen Tag ihre Erstimpfung gegen das Coronavirus. Pünktlich zum ersten Öffnungstag des Düsseldorfer Impfzentrums am 8. Februar, erreichte ein Wintereinbruch die Landeshauptstadt Düsseldorf. Den gesamten Tag über herrschten Minusgrade und eine Schneedecke bedeckte die Straßen und Wege in der Landeshauptstadt. Trotz der widrigen Wetterbedingungen erschienen fast alle Seniorinnen und Senioren zu ihrem Erstimpftermin.

Aufstockung der Kapazitäten
Die Impfstoffknappheit zu Beginn der Impfkampagne reglementiere zunächst die maximalmöglichen Impftermine pro Öffnungstag in der Arena, die bei etwa 450 Terminen lag. Diese wurde von den zunächst berücksichtigten Personengruppen gut angenommen, sodass das Impfzentrum täglich und schnell ausgebucht war. Mit steigender Impfstoffkapazität konnten zügig und unbürokratisch auch die Kapazitäten des Impfzentrums über 2.400 Impfungen bis zu rund 4.500 Impfungen pro Tag angepasst werden.

Der Weg der dezentralen und mobilen Impfungen
Mit Abnahme des Interesses der Bevölkerung an einer zentralen Impfung im Impfzentrum ging die Landeshauptstadt Düsseldorf weitere kreative Wege, um die Menschen vor Ort über die Notwendigkeit einer Schutzimpfung aufzuklären und direkt – auch ohne eine vorherige Terminvereinbarung – ein Impfangebot zu ermöglichen. Dazu begann die Landeshauptstadt Anfang Mai den Beschäftigten und Bewohnern von stationären Wohneinrichtungen und Obdachlosennotunterkünften, Tagesaufenthalten, Kontakt- und Beratungsstellen sowie Arbeits- und Beschäftigungshilfen, dem Streetwork, hilfesuchenden Obdachlosen in den ambulanten Hilfsangeboten sowie den obdachlosen Menschen mit dem Lebensmittelpunkt auf der Straße ein niedrigschwelliges Impfangebot zu unterbreiten, welches rund 1.500 Menschen annahmen. Im Mittelpunkt der mobilen Impfungen stand auch das Aufsuchen von mobilitätseingeschränkten Düsseldorferinnen und Düsseldorfern in ihrer häuslichen Umgebung.
Mit der Zeit konnte das Impfzentrum dieses Angebot erweitern und installierte an drei festen, dezentralen Standorten abgesetzte Impfstellen, an denen sich die Menschen im Rhythmus ihres Alltags quasi im Vorbeigehen (“Impfen to Go”) mit einem der vier zugelassenen Vakzine impfen lassen konnten. Um noch mehr Menschen auf einer unbürokratischen Art zu erreichen, setzte das Impfzentrum ein mobiles Impfmobil ein, das an neuralgischen Standorten in der Stadt Halt machte. Hier ist auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der islamischen Gemeinde zu nennen, sodass das Impfmobil direkt nach dem Freitagsgebet an der Masjid Assalam Moschee eine schnelle Impfung ermöglichte. Des Weiteren kooperierte die Landeshauptstadt Düsseldorf unter anderem mit der Heinrich-Heine-Universität und der Hochschule Düsseldorf und stellte so nicht nur den Studierenden eine Impfmöglichkeit direkt auf dem jeweiligen Campus zur Verfügung, die etwa 2.800 Mal unmittelbar angenommen wurde.
Mit Öffnung der Altersklasse der jungen Menschen zwischen dem 12. und 16. Lebensjahr konzentrierte sich die mobile Impfung auf den Schulstart und die rund 31.000 Schülern der weiterführenden Schulen in der Landeshauptstadt. Das Team des Düsseldorfer Impfzentrums organisierte in Zusammenarbeit mit dem Amt für Schule und Bildung elf dezentrale Schulstandorte in den einzelnen Stadtbezirken, an denen sich die Schüler während der Schulzeit koordiniert eine Impfung mit dem zurzeit einzigen zugelassenen Vakzin für Menschen ab dem 12. Lebensjahr der deutschen Firma BionTech abholen konnten. Zusätzlich zu den Schülern standen an den Aktionstagen auch den Beschäftigten der Schule, den Eltern sowie der breiten Öffentlichkeit dieses Angebot zur Verfügung. Von dieser Möglichkeit machten etwa 4.000 Menschen Gebrauch.

Lob und Anerkennung
“Für uns war es wichtig, dass die Besucher des Impfzentrums sich wohl fühlen und mit einem positiven Gefühl die Arena verlassen”, sagt Thomas Tremmel, Leiter des Impfzentrums, “dafür haben wir die Besucher bereits am Eingang herzlich willkommen geheißen und sind ihnen an jeder neuen Station offen und freundlich gegenübergetreten, um eventuell vorhandene Unsicherheiten und Nervositäten der Besucher entgegenzuwirken.”
Diese Wertschätzung und Offenheit aller Beschäftigten des Impfzentrums wurde von zahlreichen Menschen zurückgespielt. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Ich war überwältigt von den zahlreichen Danksagungen der Menschen, die mich per Brief oder E-Mail erreichten, aber auch das Feedback über die sozialen Netzwerke über die Leistungen aller Beschäftigten des Impfzentrums zeigt mir, dass die Entscheidung der Einbindung von Feuerwehr, Gesundheitsamt, der städtischen Veranstaltungstochter D.Live und der anderen Partner eine richtige Entscheidung war. Es macht mich stolz, zu sehen, wie die einzelnen Bereiche der Stadtverwaltung in der schwierigen Pandemielage hervorragend vernetzt sind und leistungsstark an der Pandemiebekämpfung mitwirken.”
Auch der Schulterschluss zwischen Impfzentrum und dem DFB in der Vorbereitung auf die Europameisterschaft zeigt die allgemeine Wertschätzung der Beschäftigten der Impfzentren. So stellte der DFB rund 150 Freikarten zur Verfügung und dankte so den engagierten Mitarbeitenden der Impfzentren in NRW für ihren täglichen Einsatz.